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13.11.2007 - Rathaus wird Dorfmuseum

von Stefan Dietl-Stokuca

In Hintermeilingen wurde 2006 der "Hintermeilinger Geschichts- und Museumsverein" gegründet. Hauptziel des Vereines dessen Motto lautet: "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht gestalten", ist es die Geschichte von Hintermeilingen aufzuarbeiten zu dokumentieren und ein Dorfmuseum aufzubauen.
Dem Ziel Dorfmuseum ist der Verein ein großes Stück näher gekommen. Nach mehreren Gesprächen mit den Gemeindegremien hatte der Gemeindevorstand den Beschluss gefasst das Rathaus in Hintermeilingen dem Geschichts- und Museumsverein für die Errichtung eines Dorfmuseums vorab für die nächsten 20 Jahre auf Vereinskosten zur Verfügung zu stellen. Im  November erfolgte nun die Übergabe durch den Bürgermeister Lothar Blättel an den Vorstand des Vereins. Mit den Worten "Wo ein Anfang ist, gibt es auch ein Ende, darum lasst uns anfangen" übernahm der 1. Vorsitzende Peter Gröschen gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern symbolisch den Schlüssel des Rathauses.
Das Rathaus wurde nach dem Kriege an der Stelle des Vorgängerbaues mit Beteiligung der Hintermeilinger Bürger unter Bürgermeister Wilhelm Schmitt erbaut. Es diente viele Jahre der Verwaltung als Sitz und insbesondere vielen Kriegsflüchtlingen als Wohnung. Als diese nach und nach auszogen wohnten im Rathaus Familien die von überall her nach Deutschland wegen der Arbeit gekommen waren. Zuletzt waren es dann die Spätaussiedler die aus dem Osten Deutschlands zu uns gekommen waren. Als Ort der Gemeindeverwaltung das Rathaus schon in den 70 er Jahren bedingt durch die Kommunale Gebietsreform seinen Zweck verloren. Als die letzten Bewohner ausgezogen waren stand es seit 1996 leer und sollte erst verkauft und dann abgerissen werden.
Mit dem geplanten Dorfmuseum erhält das Rathaus nun eine neue Bestimmung. Doch vorher gibt es aufgrund der vielfältigen Schäden am und im Rathaus viel zu tun. Als erstes soll wieder Strom zur Verfügung stehen, damit im Winter die weitere Elektroinstallation im Inneren erfolgen kann. Ebenfalls im Winter soll der ehemalige Sitzungssaal, der für kulturelle Veranstaltungen, Vorträge Brauchtumsvorführungen und Ausstellungen gedacht ist, hergerichtet werden. Im Frühjahr soll es dann mit dem Dach und der Außenfassade weitergehen.
In den weiteren Räumen des Dorfmuseums sollen das Leben und Schaffen der früheren Generationen, ihre Lebensbedingungen, ihre Feste, das Brauchtum und die Sprache dokumentiert werden. Hierbei ist  insbesondere an Exponate aus dem Bau und Betrieb der Kerkerbachbahn, dem Ton- und Basaltabbau, Gerätschaften aus der Landwirtschaft, dem Handwerk und dem Gewerbe gedacht. Das Museum ist nicht  als Konkurrenz zum bereits in Waldbrunn-Ellar bestehenden Heimatmuseum gedacht, sondern als eine regionale Ergänzung. "Es wird kein "totes" Dorfmuseum nur zum anschauen geben, sondern es wird mit Leben gefüllt werden. So sind u.a. alte Tätigkeiten aus dem Handwerk und dem häuslichen Bereich wie z.B. "Quetsche Kraut koche", oder "Botter sturse" insbesondere unter Beteiligung der der heutigen Jugend geplant", betonte der 1 Vorsitzende des Vereins  Peter Gröschen bei der Schlüsselübergabe.

Die Finanzierung der Arbeiten erfolgt mit Vereinsmitteln die recht spärlich sind und daher ist der junge Verein auf Spenden und Unterstützung angewiesen. Jede Hilfe ist welcher Form auch immer ist willkommen.

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